Gruber, Hubert: Katholische Kirche und Nationalsozialismus 1930–1945. Ein Bericht in Quellen, Paderborn [u. a.] 2006
In den Kontroversen über Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus ist die Rolle der katholischen Kirche immer heftig umstritten gewesen. Die Zeitgeschichtsforschung hat dazu eine Fülle klärender Veröffentlichungen vorgelegt, die nahelegen, von manchem liebgewonnenen Vorurteil abzurücken. Es fällt aber auf, daß in den öffentlichen Debatten der letzten Jahre diese Forschungsergebnisse nicht imme rzur Kenntnis genommen worden sind.
Hubert Grubers »Bericht in Quellen« bietet jetzt - gleichermaßen für ein größeres Publikum wie für Fachwissenschaftler - einen sachlich informierenden, zuverlässigen Überblick. Die repräsentative Auswahl aus veröffentlichten und bisher unveröffentlichten Dokumenten macht wichtige, aber weit verstreute Texte leicht zugänglich; kurze Erläuterungen auf dem neuesten Forschungsstand erleichtern den Einblick in die Intensität und Breite der kirchlichen Auseinandersetzung mit dem weltanschaulichen Gegner.
Chronologisch geordnet und detailliert gegliedert, lassen die kirchlichen und staatlichen Dokumente die Stellung der hatholischen Kirche zum NS-Staat und seiner Weltanschauung klar hervortreten: von anfänglichen »Illusionen« 1933 über den »Kirchenkampf« von 1934 bis 1937 bis zum offenen Protest des Münsteraner Bischofs von Galen gegen die »Euthanasie« 1941 und zur stillen Hilfe für die verfolgten Juden im »totalen Krieg«.
Grubers Buch ist für eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema »Katholische Kirche und Nationalsozialismus« eine unentbehrliche Grundlage.
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