Kupper, Alfons: Staatliche Akten über die Reichskonkordatsverhandlungen 1933, Mainz 1969
Der vorliegende Band enthält in größtmöglicher Vollständigkeit die Regierungsakten über die Reichskonkordatsverhandlungen im Jahre 1933, von den ersten Vorbereitungen zur Gesprächsaufnahme mit Rom bis zur Unterzeichnung und Ratifikation. Die Masse der Dokumente entstammt dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes in Bonn, weiterhin dem Nachlaß des Ministerialdirektors Buttmann (Reichsministerium des Innern), den Akten der Reichskanzlei im Bundesarchiv Koblenz, dem Nachlaß des Prälaten Kaas sowie einigen anderen Fonds. Im Anhang sind u. a. die Konkordatsentwürfe der Weimarer Zeit abgedruckt.
Durch die Edition dieser amtlichen Akten wird ein erstrangiges Quellenmaterial zugänglich. An die Stelle der oft aus Spekulationen über Ablauf, Hintergrund und Motive gespeisten Diskussion über das Reichskonkordat kann jetzt die unvoreingenommene historische Interpretation der Dokumente dieses Entscheidungsprozesses treten, die – zusammen mit den gleichzeitig in dieser Reihe veröffentlichten kirchlichen Akten – ein getreues Bild der Konkordatsverhandlungen zu entwerfen erlauben. Vieles, was bisher umstritten war, gewinnt konkrete Gestalt: die dem Vatikan im April vorgetragene Verhandlungsofferte der Reichsregierung, der bis zum Parteiensterben Ende Juni anhaltende Widerstand des Prälaten Kaas gegen den Ausschluß des Klerus aus der Parteipolitik, der nicht unbeträchtliche Einfluß, den in der letzten Verhandlungsphase das Auswärtige Amt und noch mehr das Reichsministerium des Innern auf die endgültige Textformulierung ausübten, die nur mühsam eingedämmte Polemik unmittelbar nach Vertragsabschluß zwischen den Verhandlungspartnern wegen der Auslegung einzelner Artikel – dieses und vieles andere ist jetzt bis in kleinste Details hinein historisch verständlich und erklärbar zu machen.
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