Paulus van Husen 1891–1971. Erinnerungen eines Juristen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland, bearb. v. Karl-Joseph Hummel unter Mitarbeit von Bernhard Frings, Paderborn [u. a.] 2010
Paul van Husen (1891–1971), Jurist und Staatsdiener, hat Erinnerungen hinterlassen, die ein ereignisreiches Leben dokumentieren: als preußischer Staatsbeamter, Mitglied der Völkerbundskommission für Oberschlesien, Richter am Preußischen Oberverwaltungsgericht und Reserveoffizier im Oberkommando der Wehrmacht. Als Mitglied des Kreisauer Kreises nach dem 20. Juli 1944 verhaftet, überlebte er nur durch glückliche Fügung. 1945 zählte er zu den Mitbegründern der CDU in Berlin und war von 1949 bis 1959 als Präsident des Oberverwaltungsgerichts sowie des Verfassungsgerichtshofs höchster Richter des Landes Nordrhein-Westfalen.
Van Husen wuchs im Kaiserreich auf. Die katholische Lebenswelt im westfälischen Münster prägte ihn nachhaltig. Sein Lebensweg führte von dort über die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs nach Oberschlesien und im Dritten Reich nach Berlin. Zu Beginn der Bundesrepublik kehrte er in seine Heimatstadt zurück.
Der Einblick in dieses bewegte Leben ist außergewöhnlich lehrreich und gleichzeitig vergnüglich, weil van Husen in Fragen von Politik, Gesellschaft und Kirche sehr selbstbewußt klare, pointierte Positionen bezieht. Seine autobiographischen Erinnerungen spiegeln mehr als ein halbes Jahrhundert deutscher Zeitgeschichte aus der Sicht eines engagierten Katholiken wider.
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