Die Kommission für Zeitgeschichte erforscht seit über sechs Jahrzehnten die Zeitgeschichte des Katholizismus, das Handeln von Katholikinnen und Katholiken in der deutschen Gesellschaft. Dabei ist gerade in den zurückliegenden Jahren das Thema der sexualisierten Gewalt insbesondere gegenüber Minderjährigen immer mehr in den Fokus gerückt.

Aus zeitgeschichtlicher Perspektive gilt es, die Bedingungen und Strukturen, in denen diese Gewalt stattfand, zu erforschen, Entwicklungen nachzuzeichnen und vergleichend das spezifisch Katholische herauszuarbeiten. Am Anfang der Beschäftigung mit diesem Thema stand die inhaltlich von Birgit Aschmann konzipierte interdisziplinäre Tagung „Katholische Dunkelräume“, die im Oktober 2020 stattfand und große Beachtung fand. Im Nachgang dieser Tagung ist dann aus der Wissenschaftlichen Kommission der Kommission für Zeitgeschichte e. V. die Initiative zu einem Arbeitskreis entstanden, der eine kontinuierliche Beschäftigung mit diesem Thema sicherstellt.

Diesem prinzipiell offenen Arbeitskreis gehören neben Forscherinnen und Forschern der Zeitgeschichte unter anderen auch Archivarinnen und Archivare aus diözesanen und anderen Archiven sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aufarbeitungsprojekten an. Ziel ist ein regelmäßiger Austausch über inhaltliche und methodische Probleme sowie die Initiierung einschlägiger Forschung. Dazu finden seit 2022 regelmäßig Workshops in Bonn statt. Für 2024 ist eine größere Tagung geplant. Es ist auch gelungen, das Thema auf dem Historikertag in Leipzig im September 2023 mit einer eigenen Sektion zu platzieren. Aus den Treffen ist ferner ein programmatischer Aufsatz hervorgegangen, der im September 2023 im Historischen Jahrbuch erscheinen wird.

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