Reihe B: Forschungen
Volk, Ludwig: Das Reichskonkordat vom 20. Juli 1933. Von den Ansätzen in der Weimarer Republik bis zur Ratifizierung am 10. September 1933, Mainz 1972
Erst die Publikation der staatlichen und kirchlichen Akten über die Reichskonkordatsverhandlungen 1933 hat die Zeitgeschichtsforschung in die Lage versetzt, die umstrittene Vorgeschichte dieses Vertrages aus der Perspektive nicht nur des einen, sondern beider Kontrahenten zu erfassen.
Detailliert, dicht belegt und in kritischer Auseinandersetzung mit divergierenden Versionen verfolgt diese erste Gesamtdarstellung die Tendenzen und Faktoren, die auf das Zustandekommen des Reichskonkordats einwirkten, zuerst in einer Rückblende auf die Ansätze in der Weimarer Republik, sodann in sorgfältiger Analyse auf die Kräfteverschiebungen im kulturpolitischen Bereich nach dem 30. Januar 1933 eingehend. Bei der Entwirrung des verschlungenen Ereignisablaufs wird deutlich, wie unter dem Anprall der zweiten Revolutionswelle der Handlungsspielraum des Vatikans zusammenschmolz. Ohne Alternative griff er in einer extrem schwierigen Entscheidungssituation nach der Chance einer vertraglichen Eindämmung von Hitlers Herrschaftsanspruch, um den deutschen Katholiken einen neuen Kulturkampf zu ersparen.
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