Reihe B: Forschungen
Küppers, Heinrich: Der Katholische Lehrerverband in der Übergangszeit von der Weimarer Republik zur Hitlerdiktatur. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Volksschullehrerstandes, Mainz 1975
Der Katholische Lehrerverband des Deutschen Reiches erfaßte mit seinen annähernd 25 000 Mitgliedern den überwiegenden Teil der katholischen Volksschullehrer, vor allem in Preußen. Damit wies er einen ungewöhnlich hohen Organisationsgrad auf und zählte zu den bildungspolitisch bedeutsamsten katholischen Verbänden. In seiner Geschichte in den Jahren der Staats- und Wirtschaftskrise der Weimarer Republik bis hin zu deren Auflösung unter dem Hitler-Regime spiegeln sich die innerpolitischen Vorgänge der Jahre 1930–1933.
Die Arbeit untersucht die kulturelle, soziale und ökonomische Stellung des Lehrers in der Krisenzeit mit ihren nachteiligen Folgen für Schule und Lehrerstand. Auf der Grundlage neuen Quellenmaterials wird der Vorgang der Disziplinierung des Volksschullehrers als Staatsbediensteter im Gleichschaltungsprozeß des Jahres 1933 analysiert und sein Verhalten in der Anfangsphase der sich etablierenden Diktatur.
Die bis heute kontrovers geführten Diskussionen um die Begegnung von Kirche und Nationalsozialismus werden durch diese Arbeit hinsichtlich der Differenziertheit und Fülle der Belastung konkretisiert. Das ist unerläßlich zum Verständnis für die bisher schwer erklärbare Wendung in den politischen Vorstellungen einer Berufsgruppe katholischer Staatsbediensteter. Fragestellung und Ergebnisse des Buches dienen aber auch der pädagogischen Gegenwart in ihrem wachsenden Verlangen nach vergleichen den Analysen auf dem Gebiet der Erziehung und Bildung.
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