Reihe B: Forschungen
Klein, Gotthard: Der Volksverein für das katholische Deutschland 1890–1933. Geschichte, Bedeutung, Untergang, Paderborn [u. a.] 1996
Der 1890 von Laien gegründete »Volksverein für das katholische Deutschland« war der der »mitgliederstärkste und einflußreichste Verein« der deutschen Katholiken (R. Morsey). 1914 gehörten ihm – mit deutlichem Schwerpunkt im rheinisch-westfälischen Industriegebiet – über 800.000 Mitglieder an. Seine intensive Bildungs- und Schulungstätigkeit auf der Basis der katholischen Soziallehre trug wesentlich zur Integration der Katholiken in das Kaiserreich bei. In der Weimarer Republik konnte die beachtliche Erfolgsgeschichte des Volksvereins jedoch nicht fortgesetzt werden. Seit 1922 ging die Zahl seiner Mitglieder kontinuierlich zurück und sank bis zum finanziellen Zusammenbruch 1928 auf nur noch 417.000 ab.
Der Autor rekonstruiert die Erfolgsgeschichte wie den schwindenden Handlungsspielraum und den Schrumpfungsprozeß des Volksvereins umfassend und quellennah und gibt eine überzeugende Antwort auf die Frage nach den Ursachen für die Strukturkrise des Vereins und seinen Untergang im nationalsozialistischen Deutschland. Zahlreiche aus den Akten geschöpfte Biogramme und Tabellen sowie der Abdruck zentraler, textkritisch edierter Quellen bietet dem Leser eine eindrucksvolle Fülle zusätzlicher Informationen. Man wird über den deutschen Katholizismus in der Weimarer Republik und auch in der frühen Bundesrepublik künftig nicht mehr schreiben können, ohne diese mustergültige Untersuchung gelesen zu haben.
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