Reihe B: Forschungen
Trippen, Norbert: Josef Kardinal Frings (1887–1978), Bd. 2: Sein Wirken für die Weltkirche und seine letzten Bischofsjahre, Paderborn [u. a.] 2005
Der zweite, abschließende Band der großen Biographie des Kölner Erzbischofs und Kardinals Josef Frings konzentriert sich auf die letzten fünfzehn Bischofsjahre, in denen der Schwerpunkt seines Einsatzes in weltkirchlichen Initiativen lag.
Schon früh hatte Frings erkannt, dass ein Bischof nicht nur für seine Diözese, sondern in Zusammenarbeit mit dem Papst auch für die Weltkirche Verantwortung trägt. Bereits 1954 ließ sich der Kardinal durch seinen Generalvikar Joseph Teusch zu der Partnerschaft der Erzdiözesen Köln und Tokyo anregen, die als weltkirchliches Pilotprojekt damals einer besonderen römischen Genehmigung bedurfte.
1958 beschloß die Fuldaer Bischofskonferenz auf Vorschlag ihres Vorsitzenden Frings die Einrichtung des weltweit ersten Werkes »Gegen Hunger und Krankheit in der Welt«, dessen Konzeption ebenfalls Teusch erarbeit hatte. Unter dem Namen »Misereor« erwarb sich das Werk bis heute eine große Wertschätzung. Die Bitte der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission an die deutschen Bischöfe, die seelsorgerlichen Nöte der Kirche in Lateinamerika zu lindern, führte 1961 zu einer weiteren weltkirchlichen Initiative des Kardinals, zur Gründung der »Bischöflichen Aktion Adveniat«.
»Misereror« und »Adveniat« verschafften den deutschen Bischöfen auf dem 1962 beginnenden Konzil großes Ansehen. Von den Bonner Professoren Ratzinger und Jedin, seinem Geheimsekretär Luthe sowie Teusch beraten, gewann Frings hohen Respekt in der Konzilsaula. Die zahlenmäßig kleine, durch Frings aber effizient organisierte Gruppe der deutschsprachigen Bischöfe und ihr Vorsitzender übten einen beachtlichen Einfluß auf das Konzilsgeschehen aus.
40 Jahre nach Abschluß des II. Vatikanischen Konzils am 8. Dezember 1965 leistet die Biographie Josef Frings’ einen wichtigen Beitrag zur Zeitgeschichte der Weltkirche und zugleich zur Geschichte der katholischen Kirche in Deutschland im 20. Jahrhundert.
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