Reihe B: Forschungen
Hehl, Ulrich von: Katholische Kirche und Nationalsozialismus im Erzbistum Köln 1933–1945, Mainz 1977
Die Arbeit untersucht am Beispiel des Erzbistums Köln den Ablauf des Kirchenkampfes im Rheinland. Das Wechselspiel von nationalsozialistischer Herausforderung und kirchlicher Reaktion ist dabei auf der Grundlage alles verfügbaren Quellenmaterials aus kirchlichen und staatlichen Archiven dargestellt. So werden die Schwerpunkte der spannungsreichen Auseinandersetzungen deutlich:
- wie sich nach einem Halbjahr der Ungewißheit seit Herbst 1933 die Fronten versteifen;
- wie der Nationalsozialismus mit den katholischen Verbänden, der Presse und der Bekenntnisschule zunächst die Außenwerke der Kirche zu beseitigen sucht;
- wie die Devisen- und Sittlichkeitsprozesse der Jahre 1935 bis 1937 das Vertrauen zur kirchlichen Führung erschüttern sollen;
- wie die Kirche immer mehr auf die Einbahnstraße zum Sakristeichristentum gedrängt wird und
- wie nach Kriegsausbruch selbst ihre seelsorgliche Arbeit behindert ist.
Parallel dazu wird die Haltung von Diözesanspitze, Klerus und Kirchenvolk geschildert. Sie zeichnet sich, von Ausnahmen abgesehen, durch einen weithin ungebrochenen Selbstbehauptungswillen aus, der sich in Einzelfällen zum Widerstand aus dem Glauben verdichtete.
Zahlreiche überdiözesane Aktionen, die in Köln angeregt worden sind, und mehr als 17 Millionen hier verlegte Druckschriften unterstreichen die führende Rolle des Erzbistums in der weltanschaulichen Abwehr des Nationalsozialismus.
Bestellungen von Veröffentlichungen richten Sie bitte direkt an Ihren Buchhändler bzw. den Verlag Schöningh in Paderborn.