Reihe B: Forschungen
Clemens, Gabriele: Martin Spahn und der Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik, Mainz 1983
Der Historiker, Politiker und Publizist Martin Spahn (1875–1945) gehörte zu jenem Kreis deutscher Rechtskatholiken, die sich nach dem Ersten Weltkrieg von der Zentrumspartei lösten und der DNVP sowie verschiedenen außerparlamentarischen nationalistischen Organisationen zuwandten. Die Rechtskatholiken sahen im »Neuen Nationalismus« den natürlichen Verbündeten des Katholizismus, während sie Liberalismus und Demokratie bekämpften. Der »nationale Gedanke« und das Verhältnis der deutschen Katholiken zur Nation zogen sich wie Leitmotive durch Spahns gesamtes politisches Leben. Während er sich schon im Kaiserreich darum bemühte, die Katholiken aus ihrer »Gettosituation« zu befreien und sie in das Reich zu integrieren, galt nach dem Weltkrieg sein ganzes Streben dem Ziel, die Katholiken vom Zentrum zu lösen und sie für den Aufbau eines machtvollen Dritten Reiches zu gewinnen. Spahns Versuche, Katholizismus und »Neuen Nationalismus« sowohl geistig als auch organisatorisch miteinander zu verbinden und sie zur Grundlage eines zukünftigen christlich-deutschen Staates zu machen, stehen im Mittelpunkt dieses Werkes.
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