Reihe B: Forschungen
Adenauer Studien, hrsg. v. Rudolf Morsey u. Konrad Repgen. Bd. V: Osterheld, Horst: »Ich gehe nicht leichten Herzens ...« Adenauers letzte Kanzlerjahre – ein dokumentarischer Bericht, 2. Aufl., Mainz 1987
Konrad Adenauer hat seine Erinnerungen nicht vollenden können. Der vierte Band (über die Jahre 1959–1963) enthält, wie der Untertitel ausdrücklich feststellt, nur Fragmente. Hier beschreibt nun einer seiner engsten Mitarbeiter diese Zeit, und zwar aus der Sicht des inneren Zentrums der Macht.
Horst Osterheld war von 1960 bis 1969 Leiter des außenpolitischen Büros im Bundeskanzleramt. Er schildert an Hand seiner ausführlichen Tagebücher die weltpolitische Entwicklung der Jahre 1960–1963, darunter so dramatische Ereignisse wie den Bau der Mauer in Berlin, die Kuba-Krise, die Kämpfe um die Deutschlandpolitik und den Deutsch-Französischen Vertrag von 1963, aber auch innenpolitische Vorgänge und Adenauers schrittweise Entmachtung. Wie schon in früheren Veröffentlichungen erweist sich der Autor als ebenso guter Sachkenner wie Erzähler. So enthält auch dieser Band zahlreiche unbekannte Fakten und Informationen, namentlich über die interne Meinungsbildung im Bundeskanzleramt. In farbigen Porträts werden die maßgebenden Politiker charakterisiert, vor allem natürlich Konrad Adenauer in seinen letzten und für ihn schwersten Kanzlerjahren.
Osterheld verfügt über eine sehr differenzierende Beobachtungsgabe. Er hält mit kritischen Urteilen nicht zurück. Sein Bericht ist daher nicht nur eine reizvolle Lektüre, sondern zugleich eine wesentliche Quelle zur Geschichte der Bundesrepublik in den frühen 60er Jahren.
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