Reihe B: Forschungen
Blankenberg, Heinz: Politischer Katholizismus in Frankfurt am Main 1918–19331 Mainz 1981
Die betont republikanische Richtung des Frankfurter Zentrums und speziell die des Kreises um die 1923 gegründete »Rhein-Mainische Volkszeitung« haben in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse der zeitgeschichtlichen Forschung gefunden, Bisher fehlt jedoch eine umfassende Würdigung der Frankfurter Zentrumspolitik während der Weimarer Republik. Einen Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung bilden die kommunalpolitischen Aktivitäten des regionalen Zentrums. Es zeigt sich, daß der politische Katholizismus in der ehemaligen Freien Reichsstadt auf Grund örtlicher Gegebenheiten von Anfang an die Republik bejahte und eine Zusammenarbeit mit SPD und DDP anstrebte, ohne daß es freilich im Stadtparlament zu einer festen Koalition gekommen wäre. Gerade gegen Ende der Weimarer Republik erwies sich die Ortspartei als eine zuverlässige Stütze der Magistratspolitik, die von Oberbürgermeister Ludwig Landmann (DDP/DStP) geführt wurde.
Neben der Kommunalpolitik wird die Haltung des Frankfurter Zentrums zu den wesentlichen reichspolitischen Ereignissen und zu den Auseinandersetzungen innerhalb der Gesamtpartei herausgearbeitet. Die vom politischen Katholizismus in der Mainmetropole ausgehenden Impulse konkretisierten sich in der Tätigkeit der beiden Zentrumsabgeordneten Friedrich Dessauer und Jean Albert Schwarz im Deutschen Reichstag. Eine breitere Wirkung im Reich erzielte jedoch vor allem die engagierte Publizistik des Kreises um die »Rhein-Mainische Voikszeitung«. Er leistete mit seinem entschiedenen Bekenntnis zur sozialen Republik, seinem Kampf gegen den Nationalsozialismus einen beachtenswerten Beitrag zur Gestaltung der ersten deutschen Demokratie.
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