Reihe A: Quellen
Gatz, Erwin: Akten der Fuldaer Bischofskonferenz, Bd. I: 1871–1887, Mainz 1977
Die Fuldaer Bischofskonferenz gehört zu den frühesten bischöflichen Zusammenschlüssen des 19. Jahrhunderts. Obwohl sie lediglich ein Gesprächsforum bildete, das seine Teilnehmer zur Ausführung der Beschlüsse rechtlich nicht verpflichten konnte, formte sie sich unter dem Zwang der Verhältnisse faktisch zu einem Entscheidungsgremium aus. Dadurch hat sie jene Gestalt der Bischofskonferenz vorwegpraktiziert und mitentwickelt, die das Vatikanum II gemeinrechtlich vorgeschrieben hat. In den frühen Jahren (seit 1867) geschah dies auf »kleindeutscher« Ebene. Seit dem Ausbruch des Kulturkampfes schrumpfte das Treffen jedoch zu einer Veranstaltung der preußischen Oberhirten zusammen. 15 Jahre lang (1871 bis 1887) berieten diese hier zunächst die bischöfliche Strategie in dem großen Konflikt und seit 1880 ihre Einflußnahme auf die Wiederannäherung von Kurie und Staatsregierung.
Während die Vorgeschichte und Konstituierung der Konferenz als Dauereinrichtung bis 1871 gründlich erforscht sind (Lill), ist das Konferenzgeschehen seit 1871 trotz seiner zentralen Bedeutung für den Weg des deutschen und insbesondere des preußischen Katholizismus bisher nur in groben Umrissen bekannt. Die hier vorgelegten Dokumente spiegeln nicht nur das eigentliche Konferenzgeschehen, sondern auch jene zahlreichen bischöflichen Sondierungen und Beratungen, die es vorbereiteten oder doch eng mit den Konferenzen verbunden waren. Die Einleitung bietet unter Heranziehung weiteren, vielfach ungedruckten Materials eine Skizze der bischöflichen Beratungen.
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